Lieselotte Kraushaar
Sie war 21 1/2 Jahre Küsterin und Hausmeisterin an der Billebrinkhöhe. Als sie im Oktober 1986 verabschiedet wurde, stand sie (mit Foto) in allen Zeitungen: „Eine Frau stand ihren Mann“. „Die gute Seele der Gemeinde geht in den verdienten Ruhestand“.
Es gab ein ausführliches Interview im Gemeindebrief. Die Gemeinde hatte ihren 60. Geburtstag groß und voller Dankbarkeit gefeiert: „und ich so mittendrin, wie ich mich sonst immer erlebt habe“. Sie erzählte von den Frauen- und Bibelkreisen am Anfang, von den Jugendkreisen und jungen Familien, und von ihrer besonderen Beziehung zu Kindern. Sie leitete selbst Jungscharen und hielt zu ihnen Verbindung, wenn sie älter wurden: z.B. beim Kirchenrasenmähen gegen ein kleines Taschengeld.

„Am Anfang war ja viel Leben und es gab immer etwas Neues. Herr Dr. Köster hatte eine sehr spontane Art und hatte sich manches am Nachmittag anders überlegt als am Vormittag“.

Sie verriet, dass es bei Pastor Schermeier ähnlich war, und dass solche Herausforderungen für eine Küsterin belebend seien.
Sie liebte den Kirchenraum. Sie liebte Blumen. Sie war mit vielen Menschen verbunden, sah sie kommen und gehen, und manchmal zurückkehren. „DIE GEMEINDE WAR MEIN LEBEN“, sagte sie.
Deswegen ist ihr der Abschied vom Beruf sehr schwer gefallen. Das Gefühl, nicht mehr so wie früher dazuzugehören, hat sie oft übermannt. Aber sie hat - nach ihrem Abschied und vor ihrem Tode - noch glückliche Tage mit uns verbracht wie das Foto vom Montagscafé zeigt.